„…warum macht Ihr so große Übungen überhaupt?“, fragt ein kleines Mädchen, nachdem das nächste große Löschfahrzeug an ihr vorbeigefahren ist.
Aus zwei Gründen werden in diesen Wochen in vielen Kommunen große Übungen durchgeführt, historisch bedingt am Ende des Sommerdienstplanes. Zum einen können die Bürger und Kommunalpolitiker sich davon überzeugen, dass ihre Feuerwehr zwar regelmäßige Investitionen – also Steuergelder – benötigt, dafür aber auch sehr leistungsfähig ist. Im Fall der Stadt Netphen sogar so leistungsfähig, dass keine hauptamtliche Feuerwehr unterhalten werden muss. Zum anderen ist eine Übung mit so vielen Einsatzkräften und Fahrzeugen sehr gut geeignet, um den Aufbau von komplexen Führungs- und Kommunikationsstrukturen und die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen zu üben.
In diesem Jahr konnte sich die Stadtfeuerwehr im Brava-Businesspark in Dreis-Tiefenbach präsentieren. Der weitläufige Bürokomplex bietet optimale Bedingungen für alle möglichen Szenarien, die bei einem Brandereignis vorkommen können. Bei einem angenommenen Feuer in einem Kellerraum mussten neben der eigentlichen Brandbekämpfung auch Arbeiter gerettet werden. Mehreren Personen in höher liegenden Etagen war der Fluchtweg durch Rauch versperrt. Sie wurden über die Drehleiter und tragbare Leitern gerettet, die Versorgung übernahm der Malteser Hilfsdienst in Zusammenarbeit mit dem Rettungsbus der WERN-Group. Zusätzliche Mengen an Löschwasser wurden aus der nahe gelegenen Sieg zur Einsatzstelle gefördert.
„Dann ist das gut, dass ihr so Übungen macht“, war das kleine Mädchen schnell überzeugt – vielleicht will sie auch mal die Kinderfeuerwehr besuchen und vielleicht trägt sie in 20 Jahren auch eine bunte Weste über der Einsatzkleidung.
Auch die übrigen zahlreichen Zuschauer, darunter viele Ratsmitglieder und der Bürgermeister, zeigten sich beeindruckt. „Gut, dass es Euch gibt!“
df
Einen Teil der Fotos stellte uns Wirsiegen.de zur Verfügung. Vielen Dank!
