Unruhige Weihnachtszeit für die Stadtfeuerwehr Netphen

Obwohl der Regen am „dritten Chresdaach“ endlich aufgehört hatte, kämpften gestern zahlreiche ehrenamtliche Einsatzkräfte gegen Wassermassen im Freizeitpark Netphen. Der Obernaubach trat über die Ufer und bedrohte die Trampolinhalle.
 
Ursächlich hierfür war Totholz, welches das eigentlich beschauliche Gewässer aufstaute. Doch wo kam das ganze Wasser her? Die Obernautalsperre muss derzeit kontrolliert Wasser ablassen, da die maximale Stauung fast erreicht ist.
 
Trotz aller Vorbereitung und der vorherigen Kontrolle neuralgischer Punkte, trat das Wasser über die Ufer.
 
In Absprache mit der Feuerwehr, dem Ordnungsamt, dem Tiefbauamt, dem Baubetriebshof, dem Gewässerschutzbeauftragten sowie der Kläranlage stoppte der Wasserverband vorübergehend das Ablassen des Wassers.
 
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sicherten das bedrohte Gebäude mit Sandsäcken, pumpten Wasser vor dem Gebäude ab und entfernten die Stauung aus dem Bach.
 
Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde das Bachbett mit den anwesenden Fachbehörden sowie einer Drohne der DLRG OG Siegen auf weitere Schwachstellen kontrolliert. Hieraus resultierte die gezielte Entnahme einzelner Bäume und Zaunelemente sowie die Errichtung von Schutzwällen aus Sandsäcken und Holzbohlen. Bei diesen Arbeiten unterstützte der THW Ortsverband Siegen mit Material.
 
Nach dem Abschluss der Schutzmaßnahmen nahm der Wasserverband das kontrollierte Ablassen des Wassers wieder auf.
 
Im Einsatz waren die Einheiten aus Deuz, Dreis-Tiefenbach, Eschenbach, Grissenbach, Nenkersdorf und Netphen.
 
Den Grundschutz stellten die Einheit Dreis-Tiefenbach und die Drehleiter aus Netphen sicher – zwei kleine Einsätze sind im Laufe des Tages durch diese abgearbeitet worden.
 
Die derzeitige Wetterlage beschäftigte nicht nur heute die Stadtfeuerwehr Netphen. Seit dem 23.12. behielt der Einsatzführungsdienst die Gewässer mit zahlreichen Kontrollfahrten im Auge, an einigen Stellen mussten durch diverse Einheiten Sandsackwälle und Absperrungen errichtet werden.
 
Als richtig erwies sich rückblickend das präventive Füllen von über 2.000 Sandsäcken am vergangenen Samstag mit Unterstützung des Baubetriebshofes.
Hinzu kam am 25.12. ein Feuer 4 in einem Betonwerk in Helgersdorf. Das Feuer vernichtete mehrere Fahrzeuge in einer Halle. Mehrere Trupps unter Atemschutz brachten den Brand zügig unter Kontrolle. Die Einheiten aus Deuz, Dreis-Tiefenbach, Eschenbach, Grissenbach, Hainchen, Irmgarteichen, Nenkersdorf und Netphen arbeiteten diesen Einsatz ab.
 
Insgesamt zeigte sich der Dezember sehr arbeitsintensiv:
Bedingt durch den Schneebruch Anfang Dezember fielen zahlreiche Bäume und schwere Äste auf Straßen oder Gebäude bzw. drohten umzufallen und abzubrechen.
 
Weiter kam es zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person (TH 2), hier musste eine Person aus einem Fahrzeug befreit werden. Bislang kam es zu drei Kaminbränden, bei einem wurde das Alarmstichwort auf Feuer 4 erhöht, hier war der Dachboden und das Obergeschoss stark verraucht.
 
Neben zahlreichen kleineren Einsätzen sind insgesamt zwei TH 2, drei Kaminbrände und fünf Feuer 4 (inklusive der o.a. Stichwortanpassung) abgearbeitet worden.
 
(MR)