Am 12.05.2023 erfolgte die Übergabe und Segnung von neun Fahrzeugen an die Stadtfeuerwehr Netphen, die seit 2020 beschafft und in den Dienst gestellt worden sind. Eine solch große Übergabe stellt ein Novum in der Geschichte der Stadt Netphen dar. Dementsprechend nahmen zahlreiche Mitglieder der Stadtfeuerwehr Netphen ihre neuen Werkzeuge entgegen.
Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung sowie Vertreter der Fahrzeughersteller wohnten der von Thomas Tremmel moderierten Übergabe bei. Neben dem Bürgermeister Paul Wagener, hielten Landrat Andreas Müller, Anke Fuchs-Dreisbach als Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages sowie der Kreisbrandmeister Bernd Schneider Grußworte. Die Segnung der Fahrzeuge übernahm Klaus Seidenstücker als Fachberater Seelsorge der Stadtfeuerwehr Netphen und Pfarrer im Ruhestand. Musikalisch begleiteten der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Netphen sowie der Spielmannszug Deuz die Veranstaltung.
Mit der Ersatzbeschaffung von sieben Fahrzeugen setzt die Stadt Netphen den aktuellen Brandschutzbedarfsplan um. Zwei weitere Fahrzeuge beschaffte das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Katastrophenschutzes und hat diese der Stadt Netphen zur Verfügung gestellt. Die kumulierte Investitionssumme beläuft sich auf über 2,2 Millionen Euro.
Hier ein chronologischer Überblick über die beschafften Fahrzeugen mit stichpunkthaften Informationen:
– Gerätewagen Logistik 1 (GW-L 1), im Jahr 2020 beschafft und bei der Einheit Eschenbach stationiert. Das Fahrzeug auf einem Iveco Daily Fahrgestell ist von der Firma Zöller aufgebaut worden und ersetzt Mannschaftstransportfahrzeug (MTF). Die Aufgaben des Fahrzeuges sind die Wasserversorgung, allgemeine Transportaufgaben sowie der Transport von kontaminierter Kleidung und Gerätschaften nach Einsätzen.
– Ebenfalls 2020 ist ein Tanklöschfahrzeug 3000 (TLF 3000) beschafft worden, das Fahrzeug ist von der Firma Magirus auf einen Iveco Eurocargo mit Allradantrieb aufgebaut und bei der Einheit Deuz stationiert worden. Dieses Fahrzeug ersetzt einen Rüstwagen 1 (RW 1) und vereint die Fähigkeiten eines TLF und eines RW, aufgrund der umfangreichen Zusatzbeladung für die technische Hilfeleistung. Dementsprechend wird das Fahrzeug gleichermaßen bei Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen eingesetzt.
– Die Firma Zöller baute 2021 einen Ford Ranger zum Gerätewagen Nachschub (GW-N) aus. Das Fahrzeug mit Allradfahrgestellt ist bei der Einheit Dreis-Tiefenbach stationiert und ersetzt einen GW-N mit Straßenfahrgestell. Die Hauptaufgaben des Fahrzeuges sind der Personal-, Material- und Verletztentransport sowie Erkundungsfahrten in unwegsamen Gelände.
– Das Land Nordrhein-Westfalen stellte 2021 dem Kreis Siegen-Wittgenstein ein Löschgruppenfahrzeug 20 Katastrophenschutz (LF 20 KatS) zur Verfügung, welches von der Firma Magirus auf einem MAN TGM aufgebaut worden ist. Der Kreis stationierte das Fahrzeug bei der Einheit Irmgarteichen. Die Stadt Netphen konnte die Verantwortlichen konnten mit einem schlüssigen Personalkonzept und mit der Vorhaltung eines Reserve-Löschgruppenfahrzeuges überzeugt werden. Das Fahrzeug ist hauptsächlich für Aufgaben im Bereich des Katastrophenschutzes vorgesehen und ist in dem Konzept für die „Vorgeplante überörtliche Hilfe im Brandschutz und der Hilfeleistung durch die Feuerwehren im Land Nordrhein-Westfalen“ eingeplant. Das bisherige Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) mit Allradfahrgestell der Einheit Irmgarteichen ist zunächst in die Einheit Nenkersdorf und nun in die Einheit Herzhausen umgesetzt worden und ersetzt dort ein LF 10 mit Straßenfahrgestell.
– Ebenfalls vom Land Nordrhein-Westfalen beschafft worden ist ein Gerätewagen Logistik 2 (GW-L 2), welches von der Firma Freytag auf einen Scania aufgebaut worden ist. Hier konnte die Stadt Netphen ebenfalls mit einem schlüssigen Personalkonzept die Verantwortlichen überzeugen, das Fahrzeug bei der Einheit Deuz zu stationieren. Das Fahrzeug ist für Logistikaufgaben im Katastrophenschutz vorgesehen und ebenfalls in dem Konzept für die „Vorgeplante überörtliche Hilfe im Brandschutz und der Hilfeleistung durch die Feuerwehren im Land Nordrhein-Westfalen“ eingeplant. Die Beladung des Fahrzeuges, welche auf Rollcontainern verlastet werden wird, befindet sich derzeit in der Planung.
– Erstmals erhielt die Einheit Eschenbach im Jahr 2022 ein LF 10 mit Allradfahrgestell. Das Fahrzeug ist entsprechend der derzeit gültigen Norm von der Firma Magirus auf einem Iveco Eurocargo aufgebaut worden. Dieses Fahrzeug ist das Erstangriffsfahrzeug der Einheit Eschenbach und somit das Arbeitstier für Einsätze aller Art.
– Der 2022 angeschaffte Kommandowagen (KdoW) ist das Dienstfahrzeug der Leitung der Feuerwehr und ersetzt einen rund 15 Jahre alten KdoW. Der VW Tiguan ist von der Firma Wagner ausgebaut worden und dient zur dauerhaften Sicherstellung eines ehrenamtlichen Einsatzführungsdienstes rund um die Uhr.
– In diesem Jahr erhielt die zukünftige Einheit Oberes Siegtal, welche aus den Einheiten Grissenbach und Nenkersdorf entstehen wird, zwei Fahrzeuge. Die Zusammenlegung der beiden Nachbareinheiten ist mit dem Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses verbunden, welcher sich jedoch verzögert. Aus diesem Grund sind beide Fahrzeuge bis zu dem Umzug in das neue Gerätehaus bei der Einheit Nenkersdorf stationiert.
Das LF 10 der Einheit Oberes Siegtal ist baugleich mit dem Fahrzeug der Einheit Eschenbach, dementsprechend baute die Firma Magirus das Fahrzeug auf einem Iveco Eurocargo Allradfahrgestell auf. Ersetzt wird mit dem Fahrzeug ein LF 10 auf Straßenfahrgestell, welches jedoch seit einiger Zeit bereits außer Dienst gestellt worden ist. Übergangsweise wurde in Nenkersdorf ein älteres LF 10 mit Allradfahrgestell stationiert, welches vorher bei der Einheit Irmgarteichen im Dienst stand und nun seinen Dienst in der Einheit Herzhausen versieht.
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Ein von der Firma Compoint ausgebautes MTF auf einem Ford Transit Custom komplettiert die notwendigen Anschaffungen und ersetzt ein älteres Fahrzeug des gleichen Typs.
Die Bilder stellten uns Lina Reuter und Björn Hadem zur Verfügung, vielen Dank dafür.
(MR)